„FÜRCHTE DICH NICHT!“ (2)
Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!
Wir haben uns in der letzten Woche von Jesus Trost und Frieden zusprechen lassen: „In der Welt
habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16, 33) Vergleiche
auch Vers 21: „Eine Frau, wenn sie gebiert, so hat sie Schmerzen, denn ihre Stunde ist
gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der
Freude willen, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist.“
Persönliches, regionales, nationales und globales Leid dürfen wir deuten als „Geburtsschmerzen“ auf
dem Weg zur Auferstehung zum ewigen Leben bzw. auf dem Weg zur Geburt des „neuen Himmels
und der neuen Erde“ am Ende der Zeiten. „Er erlöste die, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen
Leben Knechte sein mussten.“ (Hebräer 2, 15) Wir brauchen nicht von Furcht geknechtet zu leben,
sondern dürfen mit klarem Kopf und einem vertrauensvollen Herzen leben – und eines Tages auch
sterben.
„Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde
ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.“ Psalm 42,6
„Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele; denn er ist meine Hoffnung.“ Psalm 62, 6
Solche und ähnliche Selbst-Aufforderungen finden sich häufig in den Psalmen der Bibel. Nicht nur
Gottes Wort, nicht nur andere, sondern auch wir selbst dürfen uns selbst (!) auffordern, uns nicht von
Angst, Furcht und Sorgen gefangen nehmen zu lassen. Das kann immer besser gelingen, wenn wir
nach dem Motto leben: „Mut ist Angst, die gebetet hat!“ Es geht um das Aufblicken zu Jesus, den
Anfänger und Vollender unseres Glaubens und den Schöpfer und Vollender der Welt. Bei ihm laufen
alle Fäden unseres Lebens und die Fäden der Weltgeschichte zusammen: „Als Gott Jesus alles
unter die Füße getan hat, hat er nichts ausgenommen, was ihm nicht untertan wäre. Jetzt aber
sehen wir noch nicht, dass ihm alles untertan ist.“ (Hebräer 2, 8)
Auch wenn uns Zweifel und Unglaube jetzt noch diese Erkenntnis verstellen wollen, am Ende wird es
ausnahmslos allen Menschen aller Zeiten offenbar: „Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm
den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesus sich beugen sollen
aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen
bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“ (Philipper 2,9-11).
„Und sollte morgen die Welt untergeh´
n – ich pflanzte heute noch ein Bäumchen ein,
bezahlte Schulden, da wo sie besteh´
n, und wollt mit Gott und Welt im Reinen sein.
Solange mir noch Atem bleibt, will ich mich nicht zur Ruhe legen,
mich mühen, dass das Bäumchen treibt und Gottes gute Schöpfung pflegen.
Noch habe ich Gelegenheit, mit meinen Worten, meinen Taten,
die Liebe und Gerechtigkeit, die ich noch schulde, zu erstatten.
Ich wage nicht, mich vor der Zeit aus Gottes Arbeit fortzustehlen.
Wer sich auf Gottes Himmel freut, darf nicht auf seiner Erde fehlen.
Was ich hier tu, genügt noch nicht; erst Jesus wird die Welt verwandeln.
Doch, bis sein großer Tag anbricht, will ich in seinem Namen handeln.“
(Manfred Siebald)
So verstanden dürfen wir tatsächlich mit Gottes Verheißungen zuversichtlich leben! Das „Fürchte Dich
nicht!“ Gottes bleibt gültig; es will uns vor der Lähmung unseres Herzens und unseres Lebens
bewahren! Lassen wir uns darauf ein! Helden sind keine furchtlosen Menschen, sondern Menschen,
die trotz Angst und Furcht handeln, weil sie auf das „Fürchte Dich nicht!“ reagieren – solche Menschen
dürfen wir immer mehr werden!
Steffen Kahl, Pastor der Evangelisch-Freikirchliche Kreuzgemeinde Bremen (20. Juli 2025 – KW 30)