Liebe Geschwister,
wir stehen am Anfang eines neuen Jahres. Ein Zeitpunkt, an dem viele von uns Vorsätze fassen. Doch gerade in schwierigen Zeiten, in Momenten von Unsicherheit, Sorge und Dunkelheit, fällt es schwer, an guten Vorsätzen festzuhalten. Aus unserer westlichen Perspektive wird die
Bedrohungslage auf der Welt immer größer, Autokratien nehmen zu, der politische Umgangston wird immer rauer, Juden und Jüdinnen in Deutschland können sich nicht mehr sicher fühlen und wir als Christen erleben, dass selbst in einem Land wie Deutschland, es zu Anfeindungen
gegenüber christlichen Gemeinden kommt. Die Altersarmut nimmt zu, die wirtschaftliche Lage ist schwierig. Es sind herausfordernde Zeiten.
Wie schaffen wir es – inspiriert durch Gottes Wort – in herausfordernden Zeiten Gutes zu tun und unseren Fokus auf das Wesentliche zu richten? Unser Leitvers ist Römer 12,21:
„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“
In allem, was wir als Nachfolger Jesus tun, sind wir aufgefordert Entscheidungen zu treffen. Das sehen wir auch an diesem Vers: „Das Böse überwinden“ bedeutet, aktiv das in Anspruch zu nehmen, was Gott uns zur Verfügung stellt.
1. Gottes Wort nutzen
Das erste Werkzeug, das Gott uns gibt, um in schlechten Zeiten Gutes zu tun, ist sein Wort.
In schwierigen Zeiten fühlen wir uns oft orientierungslos oder überwältigt. Aber die Bibel erinnert uns daran, dass Gottes Wort ein Licht ist, das unseren Weg erhellt. Psalm 119,105 sagt:
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“
Wenn wir uns von Römer 12,21 leiten lassen, erkennen wir, dass unser Handeln und unsere Vorsätze nicht aus eigener Kraft entstehen müssen. Gottes Wort zeigt uns den Weg, wie wir Gutes tun können, selbst wenn wir uns schwach oder erschöpft fühlen.
2 . Demut zeigen, indem wir Gott unsere Sorgen abgeben
Der zweite Schritt ist, demütig zu sein und unsere Sorgen Gott anzuvertrauen.
In schlechten Zeiten neigen wir dazu, alles selbst lösen zu wollen. Doch Gott lädt uns ein, unsere Lasten bei ihm abzugeben. In 1. Petrus 5,7 heißt es:
„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“
Demut bedeutet, anzuerkennen, dass wir nicht alles alleine schaffen müssen. Unsere guten
Vorsätze sollten deshalb nicht aus Angst oder Stolz entstehen, sondern aus einem tiefen
Vertrauen darauf, dass Gott uns führt.
Wenn wir unsere Sorgen abgeben, befreit das unser Herz und lässt uns den Blick für das Gute bewahren – selbst in dunklen Momenten.
3. Fokus auf Jesus Christus
Der dritte und wichtigste Schritt ist, unseren Fokus auf Jesus Christus zu richten.
In dem Vers hören wir Jesu Zusage: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit.“ Diese Worte waren auch schon einmal Jahreslosung. Sie erinnern uns daran, dass Jesus immer an unserer Seite ist – auch in schwierigen Zeiten.
Jesus ist unser Vorbild im Überwinden des Bösen durch das Gute. Selbst am Kreuz, in der dunkelsten Stunde, betete er für seine Feinde und zeigte die größte Liebe. Wenn wir unsere Augen auf ihn richten, werden wir gestärkt und finden die Kraft, unseren Vorsätzen treu zu bleiben.
Hebräer 12,2 fordert uns auf:
„Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.“
Gute Vorsätze in schlechten Zeiten sind möglich, wenn wir uns an Gottes Wort halten, unsere Sorgen demütig bei ihm abgeben und unseren Fokus auf Jesus Christus richten.
Die Jahreslosung für 2025 lautet: prüft alles und behalte das Gute! Wir haben die Wahl, wir leben in der Freiheit, uns zu entscheiden, zu wem wir uns hin wenden, was wir nutzen und von welchen Dingen wir uns trennen, auch wenn das schwer ist. Manchmal hält die Macht derGewohnheit uns gefangen, aber Gott hat uns so viele Dinge an die Hand gegeben, um in Freiheit zu leben.
Ich möchte euch ermutigen, die Predigt ganz praktisch zu nutzen: setzt Euch einmal hin und überlegt Euch, wie ihr gestärkt durch das Jahr 2025 gehen könnt.
1. Welches Wort gibt Gott mir, das ich auswendig lernen kann, oder jeden Tag laut beten kann?
2. Welches Ritual kann ich einführen, damit ich jeden Tag neu meinen Fokus auf Jesus Christus lege und mich nicht von den Umständen überwältigen lasse? Das kann ein persönliches Gebet sein, eine Art Meditation, eintäglicher Spaziergang, bei dem ich bewusst meinen Fokus auf Jesus lege.
Vielleicht hilft Euch das folgende Gebet, alles Bedrückende bei Jesus abzulegen:
Ich wünsche euch ein gesegnetes Jahr, wir brauchen nicht verzagen, auch wenn Umstände
schwieriger werden. Gott sieht alles und weiß um uns.
Silke Schumacher-Lange, 05. Januar 2025