#Wochenbrief KW 44-Durst nach Gerechtigkeit-Lena Bachmann#

Offenbarung 21,6

Wir alle kennen das Gefühl von Durst. Ob es morgens nach dem Aufwachen ist, nach einer intensiven Sporteinheit oder nach einem vollen Tag, an dem man vergessen hat, genug zu trinken. Neben dem physischen Grundbedürfnis zur Sicherung unseres Überlebens kann Durst metaphorisch mit Sehnsucht gleichgesetzt werden. Vielleicht ist noch der Ausdruck “Mich dürstet es nach…” bekannt? Heute würde man eher sagen “Ich sehne mich nach…”.

Jesus sprach einmal von sich selbst als Quelle lebendigen Wassers, die jeden Durst stillen wird. Auch Johannes spricht in der Offenbarung von Durstigen, die lebendiges Wasser bekommen können. Johannes lebte in einer Zeit, in der die Gemeinde Jesu nicht sehr beliebt war. Nachdem Johannes auf die Insel Patamos verbannt wurde, hatte er eine Vision, die er aufschrieb und die wir heute als Offenbarung kennen. Am Ende der Offenbarung malt Johannes ein prächtiges und hoffnungsvolles Bild einer neuen Welt und einer neuen Erde. Johannes sieht eine Welt, in der Gottes Herrschaft in allem sichtbar wird. Eine Welt, in der es keine Schmerzen, kein Leid, kein Tod mehr gibt. Und da heißt es es dann:

„Ich will dem Durstigen geben von der Quelle lebendigen Wassers umsonst.“

(Offenbarung 21,6)

So wie Durst und signalisiert, dass wir trinken müssen, signalisiert uns Durst, die Sehnsucht nach Gott, dass wir seine Nähe suchen müssen und ein Durst nach Gerechtigkeit zeigt uns, dass etwas auf der Welt nicht in Ordnung ist und wir das ändern wollen. Durst zu haben ist etwas Gutes. Es zeigt, dass wir noch Hoffnung haben. Hoffnung darauf, dass Gott sein Reich auf dieser Erde baut und eine neue Welt erschafft, Hoffnung, dass Veränderung zum Guten möglich ist.

Wir leben in einer Zeit voll Ungerechtigkeit, Krieg, Ausbeutung, Hass und Unsicherheiten. In einer Zeit, in der Menschenhandel und Sklaverei real sind und vor unseren Augen passieren, ohne dass wir es wirklich wissen. Jetzt ist die Zeit für Durst nach Veränderung. Das fängt schon im Kleinen an. Da, wo wir uns gegen Ungerechtigkeiten einsetzen, so klein es uns auch erscheinen mag, bauen wir Gottes Reich schon hier auf Erden.

Und während wir diesen Durst nach Gottes vollkommener, gerechten Welt haben,
wissen wir aber auch: dieser Durst wird eines Tages gestillt werden. Gerade denen,
die Opfer von Menschenhandel, Opfer von Krieg, Opfer von Hass und Diskriminierung sind, ist Gott nahe. Gott sieht ihre Tränen, ihr Leid, ihr Geschrei, ihren Tod – und es ist ihm nicht egal! Und gerade für diese wird er eine neue Welt errichten.

Während wir diesen Durst nach Gottes vollkommener, gerechten Welt haben, wissen wir aber auch: dieser Durst wird eines Tages gestillt werden. Gerade denen, die Opfer von Menschenhandel, Opfer von Krieg, Opfer von Hass und Diskriminierung sind, ist Gott nahe. Gott sieht ihre Tränen, ihr Leid, ihr Geschrei, ihren Tod – und es ist ihm nicht egal! Gerade für diese wird er eine neue Welt errichten.

Jesus verspricht uns lebendiges Wasser. Das bedeutet, er verspricht uns die Gegenwart und die Herrschaft Gottes. Sein Heil, das von ihm fließt. Und wenn wir dieses noch nicht vollkommen haben, leben wir schon jetzt aus Jesus, der die Quelle ist. Sein Leben fließt in uns.

Der Ausblick auf Gottes neue Erde und den neuen Himmel sollen und Kraft geben. Wir müssen die Ungerechtigkeiten dieser Welt aushalten. Gleichzeitig kann jeder von uns etwas dagegen tun. Wir sind nicht nur Opfer unserer Natur und all dem Schlechten in dieser Welt.

Leben wir also mutig und setzen wir uns ein. Es ist niemals zu spät, sich für die Hilflosen einzusetzen. Befreien wir und helfen wir dabei zu befreien. Aus Sklaverei auf der ganzen Welt und aus der Sklaverei der Schuld, welche es auch immer ist. Jesus schenkt uns Hoffnung, Kraft und Mut dagegen anzugehen.

Leben wir getrost. Weil wir wissen, dass einmal alles gut werden wird, dass Gott alles neu macht. Menschen brauchen Trost. Leben wir aus Perspektive Ewigkeit, mit Perspektive auf Gottes Welt mitten in dieser Welt, wie kaputt sie auch sein mag. Stehen wir zusammen und ermutigen einander. Denn unsere Handlungen sind begrenzt, niemand schafft das allein. Wir sind gemeinsam unterwegs.

Gott gibt lebendiges Wasser umsonst. Jetzt schon. Und zukünftig einmal vollkommen. Bis dahin: Nimm davon und gib es weiter!

Amen.