„Eine verheißungsvolle Weichenstellung“ (Teil 2)
Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.
Josua 24, 15b
Darum wollen wir auch dem HERRN dienen; denn er ist unser Gott.
Josua 24, 15b
Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!
Wollen wir von ganzem Herzen Jesus Christus nachfolgen oder passen wir uns bewusst oder unbewusst
(immer mehr) unserem nachchristlichen und unchristlichem Umfeld an? Wir wollen uns heute fragen, ob
wir möglicherweise „Götzen“ folgen, die wir vielleicht bisher gar nicht als solche erkannt haben oder so
benennen würden. Heißen die „anderen Götter“ heute möglicherweise…
…Konsum-Orientierung? Schon Jesus hatte gesagt: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden,
wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im
Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo
dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
“ (Matthäus 6, 19-21) Die Weltwirtschaft lebt heute davon, dass
möglichst viel auf dem Globus konsumiert wird, und wir alle sind Teil dieser Welt. Sehr schnell können
Konsum-Ziele und Anschaffungen unsere „Götzen“ werden, weil sie beinahe unsere gesamte
Aufmerksamkeit bekommen. Die Sehnsucht „Dein Reich komme!“ und „Dein Wille geschehe!“ wirkt fast
weltfremd, wenn sich alles um Geld, Besitz und Konsum dreht. Gute Gewohnheiten wie das „Zehnten“
geben (Maleachi 3, 10) sollen uns helfen, durch eine „freiwillige Selbstbesteuerung“ Gottes Ziele in dieser
Welt nicht aus den Augen zu verlieren, sondern hingegeben im Blick zu behalten.
…Selbst-Religion? Selbstverwirklichung, Selbstbezogenheit, Selbstbestimmung/Autonomie,
Selbstsucht, „Eigennutz vor Gemeinwohl“ – diese Stichworte beschreiben, was man mit „Selbst-Religion“
bezeichnen könnte. Der Maßstab für das ganze Leben ist das eigene „Selbst“, das eigne „ICH“
. Solange
mir Jesus zu meinem Wohlbefinden hilft, ist er willkommen. Sobald ich inneren Widerspruch zu seinen
Geboten und seinen Aufträgen empfinde, entscheide ich mich, mir selbst zu folgen. Mein „Selbst“ wird
dadurch – bewusst oder unbewusst – zu meinem Gott.
…Leben aus zweiter Hand? Gott hat uns geschaffen zur Kommunikation mit ihm und mit anderen
Menschen. Wir sind als soziale Wesen berufen zum Miteinander. In unserer modernen digitalen Welt
nimmt allerdings Medienkonsum aller Art im Leben vieler viele Stunden des Tages ein. Wenn es einen
Außerirdischen gäbe, der in unsere Welt kommt und sagen sollte, was die Menschen anbeten, würde er
vermutlich ohne zögern „ihre Bildschirme“ sagen. Lässt unser Medienkonsum überhaupt noch Platz in
unserem Herzen und in unseren Gedanken für Gott und sein Wort? Bombardieren wir unsere Seelen so
stark mit Medien aller Art, dass unser innerer Landeplatz für Gottes Wort und für Gottes Geist so überfüllt
ist mit „Leben aus zweiter Hand“, dass wir quasi „taub“ werden für Gottes Reden?
…Rückzug ins Private? „Trautes Heim, Glück allein!“ wird heute oft zum alleinigen Lebensziel: „Meine
Familie, mein Zuhause, mein Wohlergehen“ werden zur beinahe einzigen Zielbeschreibung des Lebens.
Alles, was dem dient, ist willkommen, alles andere nicht. So dient man unmerklich immer weniger Gott
und seinen Zielen mit dieser Welt. So können an sich gute Dinge sich zum Götzen unseres Lebens
entwickeln, weil wir nicht mehr nach unseren Berufungen mitten in der Welt fragen.
…Patchwork-Religion?
Man „mischt“ sich willkürlich unterschiedliche, angenehme, religiöse oder esoterische Überzeugungen
zusammen und strickt sich daraus sein individuelles „Glaubensbekenntnis“. Es zählt nicht, was Gott uns
durch Jesus und durch sein Wort offenbart hat, sondern was wir uns religiös zusammen mischen. Damit
lässt es sich scheinbar gut leben. Aber wer seiner eigenen Patchwork-Religion folgt, tut eines nicht: Jesus
folgen. Und wird zum „Götzendiener“
, vielleicht ohne es zu merken.
…Teilzeit-Christsein? Man ist dann Christ, wenn man Jesus bzw. Gottes Hilfe mal (dringend) braucht,
ansonsten spielen Glaube und Nachfolge keine wirkliche Rolle im Leben. So wird Jesus zu einem
Talisman degradiert, den man bei Bedarf in Anspruch nimmt. Auch das ist eine Art „Götzendienst“, auch
wenn es punktuell recht gläubig aussehen kann.
„Darum wollen wir auch dem HERRN dienen; denn er ist unser Gott.“ Das macht auch heute die
Stärke einer Gemeinde als Nachfolgegemeinschaft aus: Wenn möglichst alle bewusst Jesus
entschieden nachfolgen wollen, dann kann Gott uns gemeinsam am besten gebrauchen in dieser
Welt. Als Kreuzgemeinde und als Hoffnungskirche stehen wir vor weitreichenden Weichenstellungen.
Das Wichtigste dabei ist, dass wir bekennen: „Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.“
Steffen Kahl, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzgemeinde Bremen – 02. November 2025 – KW 45