#Wochenbrief KW 21 19.05.24 Heskiel 37,1-14 Simon Görler#

Zusammenfassung Pfingstpredigt 2024 in der Kreuzgemeinde, 19.05.24, Simon Görler

Liebe Schwestern und Brüder im Glauben,

heute feiern das Pfingstfest. Wir feiern Gottes Kraft, die seine Gemeinde als weltumspannende Bewegung auf den Weg gebracht hat. Vor 2000 Jahren und bis heute. „Die des Weges“ – so hat man die Gemeinschaft der Christen zuerst genannt (s. Apg. 9,2). Unterwegs auf dem Weg der Nachfolge ihres HERRN Jesus Christus. Unterwegs auf dem Weg der Pilgerschaft: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebräer 13,14)

Oft hat die Gemeinde Jesu auf diesem Weg das Ziel aus den Augen verloren, hat sich verführen lassen, von Macht, Reichtum, gesellschaftlicher Anerkennung. Und manchmal haben „die des Weges“ auch gänzlich vergessen, dass sie auf dem Weg sind: sind stehengeblieben, haben sich getrennt, sind eingeschlafen, ja, manchmal sogar erstorben. An vielen Stellen im Neuen Testament wird die Gemeinde Jesu mit Gottes Volk, dem Volk Israel in Beziehung gesetzt. Und so können wir auch Bilder und Prophetien des „Alten Bundes“ auf unser Zeitalter der Gemeinde beziehen.

Der ungewöhnliche Predigttext (aus Hesekiel 37, 1-14) erö􏰀net ein sehr beeindruckendes Bild: Gott zeigt dem Propheten ein weites Feld, auf dem menschliche Gebeine zerstreut liegen. Ohne Ordnung, ein großes, erstorbenes Durcheinander. Ein Bild von Tod, vom Ende eines Weges, von tiefer Ho􏰀nungslosigkeit. Könnte das etwa ein Bild sein, dass uns vor Augen steht, wenn wir über die aktuelle Situation der Kirche nachdenken – in dieser von Gott entfremdeten Gesellschaft? Oder über die Situation unserer Gemeinden? Vielleicht manchmal sogar über unser eigenes Leben, wenn alles zerbrochen oder ho􏰀nungslos zu sein scheint?

Doch dann erfährt Hesekiel, dass dem HERRN wirklich nichts unmöglich ist. Durch die Kraft Gottes wird dieses tote Durcheinander zu neuer Ordnung gebracht. Das, was getrennt ist, rückt wieder zusammen, wird schließlich neu zusammengefügt. Nicht nur das: durch Gottes Geist – der hier als Atem Gottes (hebräisch Ruach) bezeichnet wird – wird das Erstorbene zu ganz neuem Leben erweckt. Die Toten stehen auf!

Mit dieser beeindruckenden Prophetie will Gott seinem Volk Israel „Zukunft und Ho􏰀nung“ zusprechen. ER wird sie sammeln und zu einem neuen Leben erwecken. Sie sollen Gottes lebensscha􏰀ende Kraft erfahren. So, wie es die Gemeinde Jesu an Pfingsten erfahren hat – und danach immer wieder, bis heute. Bei Gott gibt es keine ho􏰀nungslosen Situationen, dafür ist die Prophetie des Hesekiel ein beeindruckendes Zeugnis. Da, wo Gottes Geist (neues) Leben schenkt, hat die Ho􏰀nungslosigkeit keinen Platz mehr! Keine Kraft dieser Welt kann Gottes Geschichte mit uns – der Gemeinde Jesu Christi – gewaltsam beenden.

„Nichts hab‘ ich zu geben – alles, HERR, bist du.“ So heißt es in einem alten Kirchenlied. In der Tat, was haben wir schon zu geben? Lasst uns als Christen – wie auch als Gemeinden – o􏰀en dafür sein, dass Gottes Kraft, sein Heiliger Geist, sein „Ruach“ neues Leben in uns und durch uns scha􏰀t. Dann können wir uns ganz neu auf den Weg machen. In der gemeinsamen Nachfolge unseres HERRN Jesus Christus. Der HERR Jesus segne dich, segne jeden von uns auf diesem Weg. Amen.