#Wochenbrief KW 43 „Vom Lachen zum Vertrauen – wie Abraham und Sarah“

„Vom Lachen zum Vertrauen – wie Abraham und Sarah“

1-2 Abraham wohnte bei den Terebinthen von Mamre, da erschien ihm der Herr wieder. Abraham saß in der heißen Mittagszeit am Eingang seines Zeltes, als er plötzlich drei Männer bemerkte, die auf ihn zukamen. Sofort sprang er auf, lief ihnen entgegen, verneigte sich bis zur Erde und bat: 3 -5 “Mein Herr, bitte schenk mir deine Aufmerksamkeit, und geh nicht einfach weiter! Ich lasse Wasser holen für eure Füße, ruht euch so lange unter dem Baum aus; ich sorge für das Essen, damit ihr gestärkt weitergehen könnt! Ihr sollt nicht umsonst bei mir vorbeigekommen sein!” “Einverstanden”, sagten die drei, “tu, was du dir vorgenommen hast!” 6 Abraham lief ins Zelt zurück und rief Sara zu: “Schnell! Nimm eine große Schüssel vom besten Mehl, das wir haben, und backe davon einige Brotfladen!” 7 Er lief weiter zu seiner Rinderherde, wählte ein zartes, gesundes Kalb aus und befahl seinem Knecht, es so schnell wie möglich zuzubereiten. 8 Den fertigen Braten bot er dann seinen Gästen mit Sauerrahm und Milch an. Sie saßen im Schatten des Baumes, und während sie aßen, bediente Abraham sie.  9 “Wo ist denn deine Frau Sara?”, fragten sie ihn. “Hier im Zelt”, antwortete Abraham. 10 Da sagte der Herr: “Nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu euch, und dann wird Sara einen Sohn haben.” Sara stand hinter ihnen im Zelteingang und lauschte. 11-12 Sie lachte heimlich. Denn Abraham und sie waren beide sehr alt, und Sara konnte gar keine Kinder mehr bekommen. Darum dachte sie: “Ich bin verbraucht, und meinem Mann geht es genauso – er ist kraftlos geworden. Nein, die Zeit der Liebe ist längst vorbei!” 13 Da sagte der Herr zu Abraham: “Warum lacht Sara? Warum zweifelt sie an meinen Worten, dass sie noch ein Kind bekommen wird? 14 Für mich ist nichts unmöglich! Nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu euch – dann hat Sara ihren Sohn!“ 15 Sara fürchtete sich und log: “Ich habe nicht gelacht!” Aber der Herr erwiderte ihr: “Doch, du hast gelacht!”                                                   1. Mose 18, 1-15 (HFA)

Und Gott sprach abermals zu Abraham: Du sollst Sarai, deine Frau, nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein. Denn ich will sie segnen, und auch von ihr will ich dir einen Sohn geben; ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden und Könige über viele Völker. Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Soll mir mit hundert Jahren ein Kind geboren werden, und soll Sara, neunzig Jahre alt, gebären?                                                                1. Mose 17, 15-17 (LB)

 

Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!

Vielen erscheint vieles am Glauben „zum Lachen“, „lächerlich“ oder „zu belächeln“. Mit einer Wirklichkeit zu rechnen, auf die man vertrauen muss, ohne sie zu sehen, das erscheint allzu unwirklich, als dass man sich darauf einlassen will. Dabei kann es um grundlegende Glaubensdinge gehen wie z.B. die Auferweckung und Verwandlung des Herrn Jesus Christus zu Ostern als Erstgeborener der neuen Schöpfung oder die Wiederkunft Jesu Christi am Ende der Zeiten. Aber auch in ganz persönlichen Glaubensdingen wird man vielleicht belächelt, wenn man z.B. der Versorgung Gottes vertraut oder für Hilfe und Heilung betet in großer Not.

Gott hatte Abraham und Sara über einige Jahre immer wieder seine Verheißung gegeben, dass sie als hochbetagte Senioren noch einen Sohn bekommen werden als Start für die Erfüllung der Verheißung „Ich will Dich zum großen Volk machen“ (1. Mose 12, 1b). Immer wieder hatten sie daraufhin begonnen zu vertrauen, um dann aber doch wieder den Glauben daran zu verlieren. Wenn sich die Erfüllung von Verheißungen Gottes hinzieht, stoßen wir Menschen leicht an die Grenzen unserer Geduld und Vorstellungskraft. Genau so geht es auch Abraham und Sara in den beiden Bibel-Texten oben: Sie glauben es nicht nur nicht mehr, sondern sie lachen sogar über das, was Gott ihnen erneut zusagt…

Aber Gott lässt sich von uns Menschen nicht dadurch unwirksam machen, dass wir meinen, wir wüssten besser als er, was er vermag oder nicht vermag – auch wenn das unsererseits eine schier unglaubliche Anmaßung ist! Sara bekommt tatsächlich noch ihren Sohn Isaak und Gottes Geschichte mit seinem erwählten Volk nimmt Fahrt auf (durch die Jahrtausende bis heute). Das ungläubige Lachen von Abraham und von Sara verwandelt sich in dankbares Staunen. – Wenn wir nach dem Ende unseres irdischen Lebens unsere eigene Verwandlung ins ewige Leben erlebt haben werden, werden wir anbetend staunen, wie verlässlich die Zusage des ewigen Lebens gewesen ist. Und die Christen, die die Wiederkunft Jesu zu Lebzeiten erleben werden, werden aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, dass wirklich geschieht, was Jesus vorausgesagt hat. Dann wird niemand mehr ungläubig lachen. „Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit“ (1. Petrus 1, 8f.). Nicht Lachen, sondern Vertrauen und Vorfreude ist angesagt!                                              

Euer Steffen Kahl,

Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzgemeinde Bremen,

22. Oktober 2023 (KW 43)