#Wochenbrief KW26 „An welchen Gott glauben wir?“

„An welchen Gott glauben wir?“

„Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe;
und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ 1. Johannes 4, 16 (LB2017)

„Danket dem Gott des Himmels, denn seine Güte währet ewiglich.“ Psalm 136, 26 (LB2017)

„Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft:
Abba, lieber Vater!“ Galater 4, 6 (LB2017)

„Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!“ Jesaja 6, 3b (LB2017)

„Die redeten dabei miteinander und schwärmten die ganze Zeit: „Gott ist so oberheftig!
Ja, er ist ganz besonders, er ist total krass, er ist heilig, und er ist der Chef von der ganzen Welt! Man kann überall auf der Erde sehen, dass das so ist!“ Jesaja 6, 3 (Volxbibel)

„Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.“ 2. Korinther 5, 10a (LB2017)

„Alle Erkenntnis beginnt damit, dass man Ehrfurcht vor dem HERRN hat.“ Sprüche 1, 7 (HFA)

„Alles fängt damit an, dass man Respekt vor Gott hat.“ Sprüche 1, 7 (Volxbibel)

 

Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!

Noch bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts hatten viele Christen ein eher angstbesetztes Gottesbild, das durch die Betonung des „liebenden Vaters“ in den Jahrzehnten danach – Gott sei Dank! – korrigiert wurde. In den letzten 40 Jahren ist inzwischen eine neue Generation herangewachsen, die ihrerseits nun ebenfalls meist ein einseitiges Gottesbild in sich trägt: Der „Gott der Liebe“ ist zum „lieben Gott“ verkümmert, der irgendwie harmlos und „lieb“ ist und deshalb nicht wirklich ernst zu nehmen ist. Ein solches Gottesbild führt nicht zu ernsthafter Nachfolge und nicht zur Heiligung, d.h. Christus ähnlicher zu werden, und nicht zu stets zunehmender Hingabe an Jesus und den Dienst für ihn an den Menschen. Welche Wesenszüge hat nun der Gott, den uns die Bibel offenbart?

GOTT IST LIEBE Die „Agape“ ist die selbstlose Liebe, die liebt, weil sie liebt und nicht abhängig davon ist, ob der andere sich liebenswert verhält oder liebenswert ist. „Also hat Gott die Welt geliebt, dass der seinen einzigen Sohn gab…“ (Johannes 3, 16) – diese Liebe offenbart Gottes Wesen, auf der entschiedenen Suche nach seinen verlorenen Geschöpfen in der gefallenen Schöpfung.

DER SCHÖPFER-GOTT IST LIEBE Das Motiv zur Schaffung der Welt und allen Lebens war Liebe, die Gemeinschaft stiften will. Die Vielfalt und Unendlichkeit alles Geschaffenen offenbaren Gottes Schöpfer-Liebe. Der Makrokosmos und der Mikrokosmos offenbaren Gottes unfassbare Kreativität und Liebe zu seiner Schöpfung. Der Schöpfer ist unvorstellbar kreativ und schöpfungsmächtig!

DER VATER IM HIMMEL IST LIEBE Jesus hat uns Gott als den Vater im Himmel vorgestellt. Das Gleichnis von den zwei Söhnen (Lukas 15) ist das stärkste Beispiel dafür. Dabei ist Gott eine liebende, barmherzige Autorität. Diesen Gott dürfen wir durch Jesus tatsächlich „lieber Vater“ nennen.

DER ALLMÄCHTIGE GOTT IST LIEBE Die schier „unendlichen Weiten“ des Kosmos lehren uns, wie unvorstellbar groß und allmächtig Gott ist. Er untersteht nicht den Naturgesetzten, er hat sie geschaffen. So wie er alles geschaffen hat, wird er auch alles vergehen lassen und neu schaffen. Gegenüber Gottes Allmacht müssen sich die – Zwergen gleichenden – „Mächtigen“ dieser Welt verantworten.

DER GEGENWÄRTIGE, EWIGE GOTT IST LIEBE Gott ist tatsächlich immer da – in der unsichtbaren Wirklichkeit des Himmels um uns herum! Der Gott der Bibel mit all seinen Eigenschaften ist ewig, ohne Anfang und Ende, und gleichzeitig gegenwärtig hier und jetzt, überall, in jedem Augenblick. Alles, was wir tun und lassen, tun wir in seiner Gegenwart.

DER HEILIGE GOTT IST LIEBE „Heilig“ kann man treffend mit „ganz anders“ übersetzen. Himmlisches strahlendes Licht geht von ihm aus, keinerlei Finsternis, absolut nichts Sündiges gehört zu ihm. Dieser heilige Gott ist uns barmherzig, die wir allzu oft überhaupt nicht zu ihm passen. Ahnen wir noch, dass es tatsächlich nicht egal ist, wie wir leben und reden? Gott gefallen zu wollen ist auch heute angesagt!

DER GERECHTE GOTT IST LIEBE Gott stellt sich im Wort Gottes immer wieder auch als Richter vor. Wir werden alle Rechenschaft abgeben für unser Tun und Lassen. Es wird Lob und Tadel geben. Können wir uns vorstellen, wie wir vor der höchsten gerechten Richter-Autorität im Universum stehen werden, der uns in Jesus Christus gleichzeitig barmherzig ist? „Schuldig, aber freigesprochen!“ wird das Urteil lauten für die, die sich Jesus Christus anvertraut haben. Und dennoch ist in Gottes Augen wichtig, wie wir leben!

„ALLES FÄNGT DAMIT AN, DASS MAN RESPEKT VOR GOTT HAT.“ Sprüche 1, 7 (Volxbibel) Wir verstehen jetzt vermutlich besser, warum wir nicht an einen harmlosen „lieben Gott“ glauben, sondern an einen „Gott der Liebe“, den wir in seiner Autorität und in seiner Liebe ernst nehmen dürfen und müssen.

Euer Steffen Kahl,
Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzgemeinde Bremen,
25. Juni 2023 (KW 26)