#Wochenbrief KW 47 – „Leben im Licht des anbrechenden Tages“

„Leben im Licht des anbrechenden Tages“

11 Und das tut, weil ihr die Zeit erkannt habt, dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.
12 Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts.
13 Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Neid;
14 sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt. Römer 13, 11-14 (LB2017)


Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!

In welcher Zeit leben wir? Offensichtlich gab es schon im ersten Jahrhundert Anlass, dass der Apostel Paulus die Gemeinde in Rom wachrütteln musste angesichts von Entwicklungen in der damaligen römischen Welt und in der Gemeinde Rom. Auch heute ist ein Weckruf angebracht. Warum?

11b …denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.

Dieser Satz galt und gilt grundsätzlich in den letzten ca. 2000 Jahren. Die Welt geht auf den Tag der Wiederkunft Christi zu und kommt diesem Tag logischerweise immer näher. Seit der Staatsgründung Israels 1948 und der damit verbundenen Sammlung des Volkes Gottes Israel aus aller Welt in Israel hat allerdings die Erwartung der Wiederkunft Christi eine größere Aktualität gewonnen (vgl. Matthäus 24, 32f.: „An dem Feigenbaum (gemeint ist Israel) lernt ein Gleichnis: Wenn seine Zweige jetzt saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Ebenso auch: Wenn ihr das alles seht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist.“) Inzwischen sind weitere endzeitliche Zuspitzungen erkennbar. Es bildet sich immer mehr eine massive militärische Bedrohung für Israel heraus: Hamas, Hisbollah, Iran, Russland, Syrien, Türkei sind der Anfang einer scheinbar übermächtigen endzeitlichen Allianz gegen Israel, die Gott am Ende selbst besiegen wird (vgl. Hesekiel 38, 14-23; Offenbarung 16, 16; Sacharja 14, 1-4). Außerdem sind heute zunehmende endzeitliche Zuspitzungen der Weltgeschichte zu erkennen mit immer neuen  Kriegen, Erdbeben, Klimawandel u.v.a.m., die weiter zunehmen werden. Ja, nur Gott der Vater kennt Zeit und Stunde der Wiederkunft Christi (Markus 13, 32) und schon seit 2000 Jahren erwartet die Christenheit sein Kommen. Aber daraus abzuleiten, dass es keinerlei Grund zu besonderer Aufmerksamkeit gäbe und sich bestimmt alles noch sehr lange hinziehen wird, könnte sich als schläfriger Trugschluss erweisen. Wir haben allen Anlass, in einer „Stets-Erwartung“ der Wiederkunft Jesu entgegen zu leben.

11a Und das tut, weil ihr die Zeit erkannt habt, dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf…

Schlafen ist ein bequemer Zustand, der uns allerdings kaum reaktionsfähig sein lässt. Ganz im Gegenteil bedeutet wach sein, jederzeit reaktionsbereit und einsatzbereit zu sein. In der gegenwärtigen Phase der Weltgeschichte beginnt, „ein Ruck“ durch die Gemeinde Jesu zu gehen. Christen aller Kontinente wissen sich herausgefordert zu lebendiger Nachfolge und neuer Hingabe an Jesus. Es geht darum, zu den „klugen Jungfrauen“ zu gehören, die bereit sind für die Ankunft des Bräutigams, und sich nicht zu den „törichten Jungfrauen“ zählen zu müssen, die die Ankunft des Bräutigams verschlafen (Matthäus 25,1-13).

12a Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen.

„Der Tag“ beginnt mit der Entrückung der Gemeinde Jesu (1. Thessalonicher 4, 15-18), danach kommt die „große Trübsal“ mit der Herrschaft des Anti-Christen (z.B. Offenbarung 13, 1-9), sie endet mit der Wiederkunft Jesu in Macht und Herrlichkeit und dem Beginn eines tausendjährigen Friedensreiches (Offenbarung 20, 1-6). Danach folgt das Weltgericht, Himmel und Erde werden vergehen. Gott schafft einen neuen Himmel und eine neue Erde (Offenbarung 21, 1-8).

12b So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts.

Die „Werke der Finsternis“ bedeuten leben und handeln gegen Gott und ohne Gott, gegen seine Gebote. Im Gegensatz dazu dürfen wir die „Waffen des Lichts“ verstehen als leben und handeln mit Gott und für Gott nach seinem Wort. Es geht darum, entschieden hingegeben zu leben als Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu mitten in der zunehmend endzeitlichen Welt, ganz gleich, wie viele oder wenige diesen Weg mitgehen. In der Gewissheit, dass am Ende nicht unser Untergang, sondern ein vollkommener Neubeginn auf uns wartet! Kopf hoch, ER kommt (Lukas 21, 28)!

 Euer  Steffen Kahl                                                                                                                                                                                   

Das Thema der endzeitlichen Entwicklungen wird uns in der nächsten Zeit immer mal wieder beschäftigen, weil es an der Zeit ist, die Bibel daraufhin neu zu befragen.

Steffen Kahl, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzgemeinde Bremen, 19. November 2023 (KW 47)