Wochenbrief KW17 „Voraussetzungen, von denen wir leben“

„Voraussetzungen, von denen wir leben“

Vgl. 1. Mose 1, 1 – 2, 4

 

Und Gott sah an alles,

was er gemacht hatte,

und siehe, es war sehr gut.

  1. Mose 1, 31

   

Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!

 

Wie ist die Welt und der Kosmos entstanden? Durch Evolution? Durch Kreation? Durch „Intelligent Design“? Darüber wird viel gestritten, sowohl in der Naturwissenschaft als auch unter Christen. Die Schöpfungstexte der Bibel bringen uns eine unüberhörbare Botschaft:  Wir leben von Voraussetzungen, die wir selbst nicht geschaffen haben. Die hat ein anderer geschaffen. Wie er das genau gemacht hat, ist interessant, aber eigentlich zweitrangig. Wir finden uns als geschaffene Geschöpfe in der geschaffenen Schöpfung vor. Und waren daran nicht aktiv beteiligt!

 

Atmen – Wenn wir innehalten, fällt uns auf, dass wir nur durch das Atmen leben. Wir haben weder das Atmen gemacht noch den Sauerstoff, den wir zum Leben brauchen.

 

Herzschlag und Selbstheilungskräfte – Wenn wir innehalten, spüren wir unseren fortwährenden Herzschlag, der unsere ganze Existenz erst ermöglich. Wir haben unseren Herzschlag nicht gemacht genauso wenig wie die körperlichen Selbstheilungskräfte. Unser Körper macht sich immer wieder selbst gesund, die Medizin unterstützt ihn bei Bedarf dabei.

 

Nahrung – Ohne Wasser und Nahrung verdursten und verhungern wir. Wir leben in einer Welt, in der wir beides reichlich vorfinden, dazu haben wir grundsätzlich erst einmal gar nichts getan. Selberverständlich gestalten wir als Menschen durch Ackerbau, Viehzucht, Nahrungsmittel-Produktion u.a.m. die Nahrungskette, von der wir praktisch im Alltag leben, wenn wir „Lebensmittel“ einkaufen gehen. Aber all das ist nur möglich, weil wir eine Welt vorgefunden haben, die uns Nahrung und Wasser schenkt.

 

Staunen

„Was hast Du, was Du nicht empfangen hast?“ (1. Korinther 4, 7b – LB2017)

„Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen.“ (Römer 1, 20 – NGÜ)

Als oft stolze, moderne „Macher“ unseres Lebens dürfen wir ganz neu staunen lernen: Wir sind gemacht! Geschaffen! Wenn wir begreifen, dass wir uns nicht uns selbst zu verdanken haben, ist ein großer Schritt getan zum Glauben.

 

Danken

Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139, 14) Das Geschenk des Lebens führt uns – beim Innehalten darüber – zum Schöpfer des Lebens, zu Gott. Er ist der, der uns – ohne Wenn und Aber – wollte, er hat uns als seine Gegenüber geschaffen. Wer das erkennt, überwindet die Glaubenslosigkeit und auch die Rebellion, den inneren Aufstand gegen den Schöpfer. Wer innehält und nachdenkt, beginnt zu danken und ist nicht mehr „spirituell obdachlos“, sondern erlebt Geborgenheit in Gott.

 

Sich anvertrauen

Wer Dank opfert, der preiset mich, und da ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes. (Psalm 50, 23 – LB2017) Wenn wir uns nicht uns selbst zu verdanken haben, dann gehören wir auch nicht uns selbst. Deshalb ist es einfach nur angemessen, sich dem anzuvertrauen, der uns gemacht hat und alle Voraussetzungen unseres Lebens geschaffen hat. Und der uns durch seinen Sohn Jesus Christus eindrücklich klar gemacht hat, dass er uns liebt und sich nach uns sehnt – auch nach Dir!  

                                                                                                                                                                                   

Steffen Kahl, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzgemeinde Bremen, 21. April 2024 (KW 17)