#Wochenbrief KW34 „Blickrichtungen“ (3)

„Blickrichtungen“ (3)

Im Kampf des Glaubens auf Jesus blicken

1 Wir sind also von einer großen Schar von Zeugen umgeben, deren Leben uns zeigt, dass es durch den Glauben möglich ist, den uns aufgetragenen Kampf zu bestehen. Deshalb wollen auch wir – wie Läufer bei einem Wettkampf – mit aller Ausdauer dem Ziel entgegenlaufen. Wir wollen alles ablegen, was uns beim Laufen hindert, uns von der Sünde trennen, die uns so leicht gefangen nimmt,

2 und unseren Blick auf Jesus richten, den Wegbereiter des Glaubens, der uns ans Ziel vorausgegangen ist. Weil Jesus wusste, welche Freude auf ihn wartete, nahm er den Tod am Kreuz auf sich, und auch die Schande, die damit verbunden war, konnte ihn nicht abschrecken. Deshalb sitzt er jetzt auf dem Thron im Himmel an Gottes rechter Seite.

3 Wenn ihr also in der Gefahr steht, müde zu werden, dann denkt an Jesus! Wie sehr wurde er von sündigen Menschen angefeindet, und wie geduldig hat er alles ertragen! Wenn ihr euch das vor Augen haltet, werdet ihr nicht den Mut verlieren.                                                                 Hebräer 12, 1-3 (NGÜ)

 

Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!                

Wenn wir vor kleinen oder großen Herausforderungen und Problemen stehen, sehen wir auf die Umstände – sehen wir auf die anderensehen wir auf uns selbst. Der Hebräerbrief weist uns einen Weg, wie wir neue Perspektiven gewinnen: „…unseren Blick auf Jesus richten, den Wegbereiter des Glaubens, der uns ans Ziel vorausgegangen ist.“ (Hebräer 12, 2a)

Unseren Blick auf Jesus richten: Unser Predigttext (s.o.) stellt uns sieben Hilfen vor, die uns tatsächlich immer wieder neu helfen können, nicht den Mut sinken zu lassen. Vier davon haben wir letzten Sonntag bedacht: Unseren Blick auf Jesus richten gemeinsam mit den schon Erlösten – Sorgen bei Jesus abladen – Sünden Jesus bekennen / umkehren – Geduld lernen im Lebens-Kampf. Heute folgen weitere drei neue Perspektiven aus Hebräer 12, 1-3:

 5. Vom Ziel her denken und leben: Vollendung

„…dem Ziel entgegenlaufen“ (Hebräer 12, 1d) „…der uns ans Ziel vorausgegangen ist…“ (Hebräer 12, 2a)

„Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.“ Philipper 1, 6 (LB)

Wo die „Schar der Zeugen“ schon ist, wollen wir hin. Das eigentliche Ziel unseres Lebens ist nicht ein möglichst langes ausgedehntes Leben auf der Erde (auch wenn vieles, was wir tun, oft so wirkt, als wäre das das alleinige Ziel…), sondern das ewige Leben in der Herrlichkeit Gottes, in Gottes neuer Welt, in der Ewigkeit. Wer vom Ziel her denkt, gewinnt eine neue Sicht auf z.B. Leid oder frühen Tod. Wer in dem  Bewusstsein lebt, dass alles (!) hier vorläufig ist, wird Irdisches angemessen einordnen: Als Mittel zum Leben auf der Erde, aber nicht als Zentrum und Ziel der Existenz. Reife und hingegebene Christen werden wir, wenn wir vom Ziel her leben und daran unser Leben und unsere Entscheidungen ausrichten.

6. Stärkung erfahren

„Wenn ihr also in der Gefahr steht, müde zu werden, dann denkt an Jesus!“ (Hebräer 12, 3c) „… stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen…“ (Epheser 3, 16b)

Entscheidend für unser Leben ist, wie es uns „innen“, im „inwendigen Menschen“ geht; Äußeres ist dagegen vergleichsweise erstaunlich unwichtig. Wer immer wieder neu seinen Blick auf Jesus richtet, gewinnt Widerstandskraft gegenüber den Umständen. Wer auf ein Leben ohne schwierige Umstände hofft, wird scheitern. Wer aber seine Hoffnung – unter allen Umständen – auf Jesus setzt, wird immer mehr Widrigkeiten trotzen können. Unseren Blick auf Jesus richten macht uns stärker – in aller Schwachheit!

7. Mut gewinnen

Wenn ihr euch das vor Augen haltet, werdet ihr nicht den Mut verlieren.“ (Hebräer 12, 3c)

Das Wort Gottes hat zu allen Zeiten Menschen stark ermutigt. Das ist eines der Geheimnisse der Bibel: Sie vermittelt uns neue Hoffnung. Es geht immer wieder darum, sich zu öffnen für Gottes Zusage: „Fürchte Dich nicht!“ Dabei geht es um substanziellen Trost und nicht um billige Vertröstung. Gottes Zusagen helfen uns zum Aufatmen, Durchatmen und Durchstarten.

Lasst uns immer wieder neu aufblicken zu Jesus und deshalb dranbleiben an ihm – das trägt durchs ganze Leben bis in die Ewigkeit!                                               

Euer Steffen Kahl,

Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzgemeinde Bremen,
20. August 2023 (KW 34)