#Wochenbrief KW41 Von Gott überrascht M. Maas#

Überrascht von Gott

Johannesevangelium 21, 1 – 14

Predigt von Pastor Michael Maas (Ev.-Freikl. Gemeinde Westoverledingen) am 08. Oktober in der Kreuzgemeinde Bremen

Enttäuscht zurück in die Routine?

Da haben wir auf etwas gehofft, lange für etwas gebetet – und dann wurde nichts daraus. Das lässt uns nicht nur ins Fragen kommen. Eine Krankheit oder gar ein Todesfall in der Familie… Ob wir viel oder wenig Hilfe oder Trost empfangen, viele würden sagen: das Leben muss weitergehen. So erging es den Jüngern Jesu, nachdem sie sich enttäuscht fühlten, weil Jesus nicht mehr unter ihnen war. Fischen gehen, das war für sie der nächstliegende Schritt. Aber nicht genug der Enttäuschung, dass Jesus sie vermeintlich verlassen hat. Nun hatten sie auch noch die Enttäuschung einer vergeblichen Nachtschicht. An dem Tiefpunkt ihrer Enttäuschung kam eine weitere hinzu. Und was würden die Familien zu Hause sagen, die jetzt versorgt werden mussten? Dazu kam, dass das Morgengrauen keine klare Perspektive zuließ. Die anstrengende und erfolglose Nacht, die fehlende Perspektive im Leben – irgendwie schien das Umfeld ein Spiegel ihres Herzens zu sein. Eine deprimierende Routine!

Das Entscheidende ist nicht das Wunder

Es handelt sich hier in Johannes 21 nicht um dasselbe Ereignis wie in Lukas 5, 4-7, vielmehr war es wichtig, insbesondere für Petrus, der mit diesem Wunder erkannte, dass es derselbe Herr war, der damals, vor 3 Jahren, ihn und die anderen zur Nachfolge berief. Und jetzt sprach dieses Wunder Bände. Jesus erwies sich als derselbe wie vor 3 Jahren. Jesus bestätigte damit die Berufung, wischte alle Zweifel vom Tisch und zeigte, dass seine Mission nicht zu Ende war. Auf einen Schlag erfüllte sich die Hoffnung der Jünger.

Ob wir auch versucht sind frühere Zusagen Jesu anzuzweifeln oder meinen: es ändert sich ja doch nichts? Wäre das nicht eine Anfrage an die Gegenwart Jesu in unserem Leben? Die Kernfrage hier ist nicht wie viele Fische es waren, sondern: wer ist die Person am Ufer? Ob du es weißt oder nicht, dass Jesus vor Anbruch einer neuen Zeit auftaucht, dass er zur rechten Zeit am rechten Ort in deinem Leben „auftaucht“? Und wenn du wiederholt Jesus im Alltag begegnest, ob es dann deine Berufung, deinen Glauben umso gewisser macht?