#Wochenbrief KW 07 „Unsere Identität IN CHRISTUS“ (I)

Ist jemand in Christus,
so ist er eine neue Kreatur;
das Alte ist vergangen,
siehe, Neues ist geworden.

2. Korinther 6, 17 (LB2017)

Fingerabdruck

„Unsere Identität IN CHRISTUS“ (I)

Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!

Unser Fingerabdruck steht für unsere unverwechselbare Identität. Was ist unsere besondere Identität „IN CHRISTUS“? Was definiert uns? Wer sind wir? Diese Fragen sind so groß und so entscheidend wichtig für alle Christen, dass wir innerhalb der nächsten vier Wochen aus dem Wort Gottes heraus darauf Antworten finden wollen, die unser Leben tatsächlich entscheidend prägen können. „IN CHRISTUS“ finden wir eine neue Identität! Unsere Kultur und Gesellschaft im Westen der Welt bietet uns ganz im Gegenteil dazu drei mögliche Wege zu unserer Identität an, die zwar unser Selbstverständnis prägen können, uns aber eher „versklaven“ als befreien:

Identität“ in der Leistungs-Gesellschaft: „Ich bin, was ich tue.“

Leistungsfähigkeit und Leistungsdruck sind die entscheidenden Faktoren dabei. Wenn ich bin, was ich tue, dann werde ich wertvoller, wenn ich mehr tue und erreiche. Für nicht wenige endet das im Ausbrennen, im Nicht-mehr-Können. Und viele können in diesem gnadenlosen Umfeld von vorneherein nicht mithalten, weil sie z.B. weniger leistungsfähig, gebildet, krank, behindert oder altersbedingt schwächer sind. Wer dagegen mithalten kann, steht in der Gefahr, tatsächlich zu glauben, dass die erbrachte Leistung den eigenen Wert ausmacht. Bin ich, was ich tue?

Identität“ in der Konsum-Gesellschaft: „Ich bin, was ich habe.“

Wirtschaftswachstum, das auf immer mehr Konsum beruht, ist die Triebfeder der Weltwirtschaft. Das Hauptwort ist „mehr“! Markennamen, Status-Symbole, das ewig Vergleichen mit anderen: Viele sind Getriebene des Haben-Müssens. Und dann meinen wir z.B., dass wir selbst den Wert des Autos haben, das wir fahren. Oder den Wert des Hauses, in dem wir leben. „Haste was, biste was!“ führt einerseits zu Überlegenheitsgefühlen und Hochmut, andererseits zu Abgewertet-Werden und Minderwertigkeitsgefühlen. Sind wir, was wir haben?

Identität“ in der Mediengesellschaft: „Ich bin, was andere über mich sagen.“

Unser „Image“, das wir pflegen, hat möglicherweise wenig mit unserem wirklichen Leben zu tun, aber wir versuchen mit aller Kraft, dass wir bei den anderen anerkannt werden, sind und bleiben. Z.B. die sozialen Medien verführen dazu, von den möglichst vielen „Likes“ anderer zu leben. Sich anpassen an die Mehrheitsmeinung ist auch ein Ergebnis dieses Irrweges, mit Rückgrat eine (z.B. christliche) Minderheiten-Position zu vertreten lässt man lieber. Bin ich, was andere über mich sagen?

Identität“ IN CHRISTUS: „Ich bin ein geliebtes Kind Gottes.“

Die oben beschriebenen Wege zur Identität sind Irrwege, die uns zu Sklaven machen. Ständig wollen wir – meist unbewusst – beweisen, dass wir liebenswert sind aufgrund von… Dagegen bietet uns das existenzielle Vertrauen auf Jesus Christus eine völlig andere Identität an: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ 2. Korinther 5, 17 (LB2017) Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott. Galater 4, 6.7 (LB2017)

Wir dürfen und können wirklich im wahrsten Sinne des Wortes „erlöst“ werden und bleiben durch eine neue Identität, die Gott uns schenkt „IN CHRISTUS“. Dass wollen wir in den nächsten Wochen – erstmalig oder erneut – immer tiefer verstehen. Das lohnt sich, weil es frei macht!

Euer Steffen Kahl

Steffen Kahl, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzgemeinde Bremen, 12. Februar 2023 (KW 07)