„FÜRCHTE DICH NICHT!“ (1)
Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!
Was besonders in den letzten Jahren in Deutschland und auf der Weltbühne geschieht, beunruhigt
viele: Die Nachrichtenlage ist häufig bedrückend. Vieles ist bedrohlich, manches ruft bei uns konkrete
Furcht hervor vor konkreten Bedrohungen. Anderes erzeugt dagegen eher eine unbestimmte Angst
vor der Zukunft, sei es vor der Entwicklung der Welt als Ganzes oder unseres Landes oder auch der
Entwicklung unseres eigenen Lebens oder des Lebens unserer Familie. Konkrete Furcht oder
unbestimmte Zukunftsangst kann uns lähmen – wir leben dann mit finsteren Hochrechnungen über
die Zukunft in unserem Herzen und werden der Bedrückung kaum noch oder gar nicht mehr Herr.
Wie behalten wir einen klaren Kopf und ein zuversichtliches Herz trotz Herausforderungen und
Bedrohungen?
In der Welt habt ihr Angst;
aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Johannes 16, 33
In der Bibel findet sich 365 mal (für jeden Tag eines Jahres) die Aufforderung „Fürchte Dich nicht! –
Fürchtet Euch nicht!“ Offensichtlich war es schon immer so: Umstände wollen uns Menschen
ängstlich und sorgenvoll machen, diese Wirklichkeit beschreibt Jesus nüchtern: „In der Welt habt Ihr
Angst“. Aber Jesus weist darüber hinaus: „Aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“
ENDGÜLTIGE VERHEISSUNGEN
Erlösung, Ewiges Leben, Herrlichkeit bei Gott, Gotteskindschaft für immer und ewig – das sind die
grundlegenden und endgültigen Verheißungen Gottes, die uns als Christen und Nachfolgerinnen und
Nachfolger Jesu tatsächlich durchtragend trösten: Selbst wenn es „ganz dicke“ käme, selbst wenn wir
umkommen würden, bleiben wir geborgen. Diese Zusagen brechen die Todesangst entscheidend
und wollen uns von unnötiger „Todes-Panik“ erlösen. Wohl dem, der sich darin festmacht! Praktisch
alle Angst ist letztlich begründet in Todesangst: „Daran könnte ich sterben!“ Wenn das Sterben aber
seine Bedrohungsmacht verliert durch die Gewissheit des ewigen Lebens, dann können wir
gelassener leben lernen – durch den Tod auf die Ewigkeit zu.
VERHEISSUNGEN FÜR DAS KONKRETE LEBEN
Aber auch, wenn es nicht „zum Ärgsten kommt“, sondern wir mit den Widrigkeiten von konkreten
Bedrohungen und Herausforderungen umgehen müssen, dürfen wir zuversichtlich den Verheißungen
und Zusagen Gottes vertrauen. Er bewahrt uns vor Not, er bewahrt uns in Not, er hilft uns durch Not
hindurch. Er ist und bleibt gegenwärtig, wir dürfen uns allein und gemeinsam stets vertrauensvoll an
ihn wenden. Er stellt uns Schwestern und Brüder im Glauben zur Seite, wir sind nicht allein, wir
werden auch in Zukunft die Stärkung der Nachfolge-Gemeinschaft erfahren. Denken wir z.B. an die
Christen der Kriegs-Generationen im 20. Jahrhundert zurück: Sie haben immer neu Zuversicht
gewonnen und wieder angepackt und aufgebaut trotz schier unglaublicher Belastungen, Verluste,
Bedrohungen und Leid. Vielleicht dürfen wir heute vor allem lernen, Leidensscheu zu überwinden.
Dass wir uns nicht darauf versteifen, dass uns möglichst bitte gar nichts passieren möge – was
ziemlich unrealistisch ist und uns völlig unvorbereitet macht für „Ernstfälle“ -, sondern uns einüben in
Gott-Vertrauen und der Bereitschaft, auch Herausforderungen und Bedrohungen zu bejahen als
Aufgaben, die wir mit Gottes Hilfe bewältigen und durchstehen können und werden.
„Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?
Harre auf Gott;
denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.“
Psalm 42,6
Darüber wollen wir auch nächste Woche weiter nachdenken und Gottes Wort zu uns sprechen lassen.
Wir wollen uns von Gottes Wort einladen lassen, selbst und gemeinsam zuversichtlicher zu leben –
als „GmbH“, als „Gemeinschaft mit begründeter Hoffnung“!
Steffen Kahl, Pastor der Evangelisch-Freikirchliche Kreuzgemeinde Bremen (13. Juli 2025 – KW 29)