#Wochenbrief KW33 „Blickrichtungen“ (2)

„Blickrichtungen“ (2)

Im Kampf des Glaubens auf Jesus blicken

1 Wir sind also von einer großen Schar von Zeugen umgeben, deren Leben uns zeigt, dass es durch den Glauben möglich ist, den uns aufgetragenen Kampf zu bestehen. Deshalb wollen auch wir – wie Läufer bei einem Wettkampf – mit aller Ausdauer dem Ziel entgegenlaufen. Wir wollen alles ablegen, was uns beim Laufen hindert, uns von der Sünde trennen, die uns so leicht gefangen nimmt,

2 und unseren Blick auf Jesus richten, den Wegbereiter des Glaubens, der uns ans Ziel vorausgegangen ist. Weil Jesus wusste, welche Freude auf ihn wartete, nahm er den Tod am Kreuz auf sich, und auch die Schande, die damit verbunden war, konnte ihn nicht abschrecken. Deshalb sitzt er jetzt auf dem Thron im Himmel an Gottes rechter Seite.

3 Wenn ihr also in der Gefahr steht, müde zu werden, dann denkt an Jesus! Wie sehr wurde er von sündigen Menschen angefeindet, und wie geduldig hat er alles ertragen! Wenn ihr euch das vor Augen haltet, werdet ihr nicht den Mut verlieren.                                                                 Hebräer 12, 1-3 (NGÜ)

Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!                

Letzte Woche haben wir Blickrichtungen bedacht, die wir wie oft einschlagen, wenn wir vor kleinen oder großen Herausforderungen und Problemen stehen: Wir sehen auf die Umstände – Wir sehen auf die anderenWir sehen auf uns selbst. Hilft uns das letztlich dazu, dass wir den Mut nicht sinken lassen? Der Hebräerbrief weist uns einen Weg, wie wir neue Perspektiven gewinnen können im Blick auf die Umstände, auf die anderen und auf uns selbst: „…unseren Blick auf Jesus richten, den Wegbereiter des Glaubens, der uns ans Ziel vorausgegangen ist.“ (Hebräer 12, 2a)

Unseren Blick auf Jesus richten: Unser Predigttext (s.o.) stellt uns sieben Hilfen vor, neue Perspektiven zu gewinnen, die uns tatsächlich immer wieder neu helfen können, nicht den Mut sinken zu lassen. Vier davon betrachten wir heute.

1. Unseren Blick auf Jesus richten gemeinsam mit den schon Erlösten (vgl. Vers 1a)

Das Denken in Generationen ist in der Bibel selbstverständlich, wir dagegen haben es fast vollständig verlernt. Doch wenn wir zurückdenken an frühere Generationen von Christen wie zum Beispiel in der Verfolgung im Alten Rom oder zu Zeiten der Pest in Europa oder während des ersten und zweiten Weltkrieges dann ahnen wir, welche Kraft der Glaube Menschen gegeben hat angesichts unglaublicher Herausforderungen und Schrecken. Viele Generationen von Schwestern und Brüdern im Glauben sind längst am himmlischen Ziel. Lassen wir uns von ihnen anspornen angesichts unserer Herausforderungen!

2. Sorgen bei Jesus abladen „Wir wollen alles ablegen, was uns beim Laufen hindert…“ (Vers 1c)

Ein Läufer im Sport käme nie auf die Idee, seinen Wettkampf schwerer zu machen, in dem er einen Rucksack voller Steine aufsetzt. Sorgen sind solche Steine, die wir unnötigerweise mit uns schleppen. Die Formulierung „Sich Sorgen machen“ deutet schon an, dass wir selbst uns damit das Leben schwer machen, wir beginnen auf mögliche oder denkbare Szenarien zu starren und verlieren den Blick auf Jesus.

„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5, 7) – das schafft neue Perspektiven!

3. Sünden Jesus bekennen / umkehren „…uns von der Sünde trennen, die uns so leicht gefangen nimmt“ (Vers 1d)

Sünde erkennen – Sünde bekennen – Sünde hassen – Sünde lassen: Das ist ein bewährter Weg zu Freiheit und Freude! Wenn wir Jesus nicht mehr von uns aus „in die Augen sehen wollen“, dann ist es vermutlich höchste Zeit, das ganz bewusst zu tun, um im „Augenkontakt“ mit ihm neu seine Gnade zu erbitten und neu seinen Blick voller „Gnade und Wahrheit“ (vgl. Johannes 1, 16f.) zu erfahren. Mit gereinigtem Herzen und Gewissen erleben wir ganz neu die Energie der Freiheit zu neuen Wegen!

4. Geduld lernen im Lebens-Kampf „…mit aller Ausdauer dem Ziel entgegenlaufen“ (Vers 1b)

„Darunterbleiben“ ist die bessere Übersetzung von „Geduld“ oder „Ausdauer“. Dazu gehört, nicht wegzulaufen, wenn es unbequem oder schwierig wird. Das Versprechen der westlichen Kultur, quasi einen Anspruch auf eine gewisse „Leichtigkeit des Lebens“ zu haben, ist trügerisch, ja schlicht falsch. Wenn wir unseren Blick auf Jesus richten, dann lernen wir, dass es sich lohnt, dranzubleiben: „Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.“ (Hebräer 10, 35f.)

Sommerliche Grüße und Segenswünsche zum Aufblicken zu Jesus und Dranbleiben an ihm!   

Euer Steffen Kahl,

Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzgemeinde Bremen,

13. August 2023 (KW 33)