#Wochenbrief KW 47 16.11.25 Arno Backhaus Empörungskultur#

„Empörungs-Kultur oder Gottvertrauen?“

(Es lohnt sich, die jeweils angegebenen Bibelverse zu lesen!)

Wir werden im Alltag mit Kritik, Beschwerden, Vorwürfen, Verweise auf Misserfolge,

Zurückweisung u.v.a. bombardiert. Gottes Kontrastprogramm steht in Matth. 6,25-34:

„Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Nahrung und Kleidung! …“

Man kann ja seine Hoffnung und sein Vertrauen auf Parteien und Regierungen, auf

die eigene Klugheit, das Bankkonto u.v.a. setzen. Aber in vielen Christen wächst

gerade das Gefühl, dass ein Sicherheitsanker nach dem anderen wegbricht, auf die

wir uns bisher ganz selbstverständlich verlassen haben.

Ältere Christen haben in meiner Jugend immer dafür gedankt, dass sie freimütig

ohne Verfolgung ihren Glauben leben konnten. Aber ich dachte, dass jetzt

Demokratie angesagt ist und eine neue Zeit bricht. Aber plötzlich ist nichts mehr

davon sicher. Ich bin wach geworden. Meine Prognose heute ist: Es wird nicht

besser werden.

Jesus hat für die letzte Zeit Wehen angekündigt (Matth. 24,3-8). Aber er sagt auch:

„Lasst euch dadurch nicht erschrecken!“, obwohl die „Wehen“ zum Ende hin in immer

kürzeren Abständen kommen und heftiger werden.

Ich hatte im Stillen damit gerechnet, dass am Ende die Demokratie siegen würde.

Die Bibel gibt uns andere Hinweise für das Ende! Wir sollten also nicht überrascht

sein, wenn die Serie von Krisen weitergeht – und sogar noch schlimmer wird. Die

Zuversicht und Hoffnung schwinden; manche flüchten sich in aktivistischen

Widerstandskampf, andere wollen mangels Zukunftsaussichten keine Kinder mehr

bekommen und zerstören damit erst recht die Zukunft.

Wir Christen sind davon überhaupt nicht ausgenommen. Jesus sagte: „In der Welt

habt ihr Angst.“ (Joh. 16,33). Paul Gerhardt hat den 30-jährigen Krieg und viele

persönliche Katastrophen erlebt. Wie kann solch ein Mann die schönsten und

tiefgehensten Lieder wie z.B. „Fröhlich soll mein Herze springen“ – „Geh aus, mein

Herz und suche Freud“ schreiben?! Weil er von der Verheißung und der Hoffnung

lebt.

Die ganze Bibel ist ein einziges Krisen-Buch und kein Krisenthema ist

ausgeschlossen. Das geht vom Paradis bis hin zur Offenbarung. Und kein biblisches

Buch gibt bei diesen Fragen so viele Hilfestellungen wie die Psalmen; sie fordern

mich immer wieder dazu heraus, meine Hoffnung auf Gott zu setzen. (Ps. 146,5; Ps.

71,5+6). Genauso auch David (1. Sam. 17,45). Es ist genau dieses Gottvertrauen,

das wir heute ganz neu lernen müssen.

Gedanken, die mir dazu wichtig geworden sind:

1) Den Lebensstil des Gottvertrauens kann ich nur gewinnen, wenn ich mir die

Bibel zu eigen mache, weil hier Hilfe, Trost, Korrektur und Orientierung ist. Mit

welchen Inputs starten wir den Tag am Morgen; mit den Negativnachrichten

aus Zeitung und Radio oder mit den Zuversichts- und Hoffnungstexten der

Bibel?

2) Ich will es mir zur Gewohnheit machen, meine Hoffnungen, meine Träume

und meine Befürchtungen immer wieder im Gebet in Gottes Hände zu legen.

Nicht die Nachrichten aus Zeitung und TV sind meine Quelle für Empörung

und Hoffnungslosigkeit, sondern die Zusagen Gottes sind meine Tankstelle!

3) Es ist wichtig, vergangene Erfolge richtig einzuordnen und die neuen

Herausforderungen konstruktiv anzunehmen. Unser Gottvertrauen steht und

fällt mit der Dankbarkeit für Gottes Hilfe.

Wir müssen unseren Muskel des Gottvertrauens trainieren, bevor es so richtig ernst

wird! Letztlich sind die Krisen unserer Zeit auch eine Chance für uns! Denn wir”Christen sollen das Salz der Erde sein, nicht der Zuckerguss über allem…”. Unsere

Aufgabe ist es, den Geschmack der Welt zu verändern. Das betrifft auch unseren

Fahrstil und wie wir auf Fehler anderer reagieren.

Lasst uns nicht mitmachen bei der gesellschaftlichen angesagten Empörungskultur.

Es gibt immer mehr Menschen, die sind Meister der Empörung: Non-Stopp-Kritik –

ironisch & sarkastisch – aufgebracht & entrüstet usw. Luther sprach von Lästermaul

und empfahl die Zunge im Zaum zu halten.

Sind wir Brandstifter und Brandbeschleuniger oder sind wir bekannt für Ermutigung,

Versöhnung, Dankbarkeit, Hoffnung und Vergebung?

Überlesen wir nicht bestimmte Bibelstellen wie z.B. Psalm 37 oder Jakobus 1 in dem

es heißt: „Entrüste dich nicht über die Übeltäter…, rege dich nicht auf über die, die

Böses tun.“ Die Nachrichten und Berichte im Radio/TV/Internet/Zeitungen heizen

ständig unsere Empörungsgefühle an. Wie wäre es, uns ein Stoppschild

aufzuerlegen, ein Empörungs-Fasten einzuführen – und stattdessen Wertschätzung

einzuüben??!! Habt Ihr Euch schonmal bedankt bei Politikern (egal welcher

Pateizugehörigkeit) – Polizei – Feuerwehrleuten – Rote Kreuz-Mitarbeitern?

Der Sinn, das Potential einer Kerze wird erst sichtbar, wenn ich sie anstecke. Lässt

du dich anstecken von Jesus? Dann kannst du sein Licht sein, in aller Demut.

Eine Kerze muss sich nicht anstrengen zu leuchten, sie leuchtet einfach. Wenn wir

uns von Jesus anstecken und faszinieren lassen, wird er in uns sein Licht sein.

Unser Auftrag als Christen ist Barmherzigkeit, Großzügigkeit, Mutlose trösten und

unterstützen, Schwache auffangen, Verzweifelnde aufrichten, Streitende befrieden

u.v.a.. Mit der göttlichen Liebe haben wir ein Alleinstellungsmerkmal. Wir sind

gesellschaftsrelevant!

Wir können uns unterscheiden, anders zu denken, anders zu reden als alle, anders

zu handeln. anders Geld auszugeben, anders Auto zu fahren…

„Eure Rede sei freundlich zu jedermann, aber mit Salz gewürzt.“ (Kol. 6,4.).

Deshalb ist meine Frage an uns: Machst Du mit? Lässt Du Dich rufen ins

Trainingscamp, in dem unser Muskel des Gottvertrauens aufgebaut wird? Ps. 46,2-

12: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns

getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht…“

In unseren Familien, Gemeinden, Dörfern und Städten werden gerade jetzt so

dringend Menschen gebraucht, die wie David gelernt haben, ihre Hoffnung auf Gott

zu setzen und im Vertrauen auf ihn mutig zu handeln! Willst Du einer davon sein?

Allen, die diesem Jesus vertrauen, wird nicht der Grund unter den Füßen

weggerissen, weil Jesus selbst der Grund ist. Die stärkste Macht des Universums ist

hier! Sie ist mit uns! Sie ist auf unserer Seite! Lass uns gemeinsam lernen, in und

aus diesem Bewusstsein zu leben – jeden Tag etwas mehr.

16. November 2025, Arno Backhaus, Calden (gekürzte Fassung)