#Wochenbrief KW33 – Jesus nachfolgen im 21. Jahrhundert – aber wie?

Jesus nachfolgen im 21. Jahrhundert – aber wie?

Am Tag darauf wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen.

Er traf Philippus und forderte ihn auf: » Komm, folge mir nach! «

Johannes 1, 43 (GNB)

 

Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!

Alle seine Jünger hat Jesus mit dem Ruf in die Nachfolge berufen. Dabei geht es um die Ausrichtung des konkreten Lebens an den Maßstäben, die Jesus verkündet hat. „An Jesus glauben“ drückt sich also nicht nur dadurch aus, dass wir dankbar aus seiner Gnade leben, sondern auch dadurch, dass der Mensch Schritt für Schritt sein Leben so verändert, dass er sagen kann: „Was ich tue, soll ein Ausdruck dafür sein, dass ich Jesus Christus nachfolge.“ Das ist ein Konzept für das ganze restliche Leben. Die Jünger haben sich darauf vertrauensvoll und entschieden eingelassen. Das war so bemerkenswert, dass wir ihre Worte und Taten bis heute im Neuen Testament nachvollziehen können, die uns anspornen.

 

Es hat schon immer Alternativen zum Konzept der Nachfolge Jesu gegeben, so auch heute: Menschen folgen ihrer Tradition oder Prägung. Menschen passen sich der jeweiligen Mehrheit an. Menschen richten ihr Leben nach einer anderen Religion oder Weltanschauung aus. Menschen wählen sich Vorbilder oder Idole und folgen ihnen. Manche folgen schlicht ihrer Frau oder ihrem Mann oder dem Freundeskreis. Die vielfältigen und allgegenwärtigen (sozialen) Medien prägen millionenfach Meinungen und Lebensweisen, die Menschen (oft unbewusst) als Vorlage für ihr eigenes Verhalten annehmen. Viele würden auch sagen: „Ich folge meinem Herzen!“ / „Ich folge meinem Gewissen!“ ohne näher zu reflektieren, von was das eigene Herz oder Gewissen denn geprägt ist. Nicht wenige folgen einfach – ungefiltert – ihren Wünschen, ihrem Willen und ihren Trieben. Andere wiederum richten sich nach ihrem Horoskop oder folgen Wahrsagerei und ähnlichen okkulten Praktiken.

 

»Komm, folge mir!« ist damals wie heute ein lebensverändernder Aufruf, den man nicht nebenbei oder beiläufig beantworten kann. Jesus folgen bedeutet auch im 21. Jahrhundert eine freiwillige, autonome, selbstbestimmte Entscheidung zu treffen. Von Herzen zu entscheiden, Jesus zu folgen, auf ihn zu hören, sich ihm anzuvertrauen und zu wollen, was Jesus will.  Oft ist das ja anders: Man will nicht, was Jesus will, soll es aber oder muss es vielleicht sogar, z.B. durch die Erwartung von nahen Menschen oder des christlichen Umfeldes. Das führt dann zu einer inneren Gespaltenheit, dass man je nach Umfeld und Situation Jesus konkret folgt oder auch nicht. Das führt zu einem wenig überzeugenden Leben.

 

Sollst Du noch oder willst Du schon? Nachfolge bedeutet, sich freiwillig und selbstbestimmt Jesus Christus, dem Sohn Gottes, unterzuordnen, nach seinem Willen zu fragen und dann zu tun, was sein Wille ist. Dazu braucht es das Hören auf das Wort Gottes, die Kraft des Heiligen Geistes und die Gemeinschaft von Christen, die zur Nachfolge entschieden sind. Dann wächst man mehr und mehr heran zu einem reifen und belastbaren Christen, dessen Fokus Jesus ist und bleibt, hier und bis in Ewigkeit.

 

So zu leben hat eine große Verheißung, die Jesus selbst beschrieben hat: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Johannes 8, 12 (LB) Jesus nachfolgen bedeutet mehrfachen Gewinn: Man weiß, auf welches Ziel hin man lebt. Man wird immer freier von allen Arten von Finsternis, die Leben zerstören wollen. Wir gewinnen Sinn und Orientierung und das ganze Leben richtet sich immer mehr aus auf Gottes heilsamen Willen, der sich befreiend auswirkt auf das eigene Leben und – durch uns hindurch – in unser Umfeld. Die Maßstäbe, die Jesus gesetzt hat, werden immer mehr zu unseren eigenen.

 

„Komm, folge mir nach!“ Diese Berufung durch den Sohn Gottes Jesus Christus gilt allen Menschen auf dem ganzen Globus, also auch Dir und mir. Wer diesem Ruf folgt, wird mit Jesus sein eigenes Leben und die Welt verändern – auch im 21. Jahrhundert. Wir sind aufgerufen, freiwillig und selbstbestimmt unsere Entscheidung zu treffen. Manchmal muss man sich auf eine eigene frühere Entscheidung zurückbesinnen.

 

Steffen Kahl, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzgemeinde Bremen, 11. August 2024 (KW 33)

 

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