#Wochenbrief KW30 Wie wunderbar sind Deine Werke KG 21. Juli 24#

„Eine ausgewogene Wahrnehmung gewinnen“

 

Quellwasser schickst du die Täler hinab. In Bächen fließt es zwischen den Bergen dahin.

Alle Tiere auf dem freien Feld trinken daraus, auch die Wildesel löschen dort ihren Durst.

Die Vögel des Himmels bauen Nester an ihren Ufern, in den Zweigen trällern sie ihr Lied.

Aus den Wolken um deinen Palast lässt du Regen auf die Berge niedergehen.

Wind und Wetter, die du gemacht hast, schenken der Erde ihre Fruchtbarkeit.

Für das Vieh lässt du Gras wachsen und Getreide für den Ackerbau des Menschen.

So kann die Erde Brot hervorbringen und Wein, der das Menschenherz erfreut.

So gibt es Salböl für ein glänzendes Gesicht und Nahrung, die das Menschenherz stärkt.

Die Bäume des HERRN erhalten Wasser genug, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.

Dort in ihren Zweigen nisten die Vögel, der Storch ist auf den Zypressen zu Hause.

Im Hochgebirge hat der Steinbock sein Revier. Der Klippdachs versteckt sich in den Felsen. –

Wie zahlreich sind deine Werke, HERR. In Weisheit hast du sie alle gemacht.

Die Erde ist voll von deinen Gütern.

Psalm 104, 10-18.24 (BasisBibel)

 

Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!

 

Auch im Sommer 2024 nur schlechte Nachrichten?!? Wenn man die Nachrichten-Kanäle aufmerksam verfolgt, kann man diesen Eindruck gewinnen. Interessant ist, dass z.B. der TV-Sender „Welt“ begonnen hat, in jeder Nachrichten-Sendung auch eine Rubrik „Die gute Nachricht“ auszufüllen. –  Wie gewinnt man eine ausgewogene Wahrnehmung der Wirklichkeit? Wie oft beklagen wir z.B. die wahrnehmbaren negativen Folgen des Klima-Wandels, doch wie selten freuen wir uns an der immer noch sehr starken und überwältigenden Schönheit der Schöpfung? Der Psalmist in Psalm 104 nimmt die guten Zusammenhänge in der Schöpfung wahr:

Wasser bestaunt er als Lebensgrundlage für alles. Wie wunderbar, dass Gott die Schöpfung mit Wasser gemacht hat! Meist vergebens suchen Astronauten und Wissenschaftler Spuren von Wasser auf anderen Planeten und hoffen immer weiter, dass sie wenigstens Spuren davon finden, weil nur mit Wasser Leben möglich ist.Fruchtbarkeit ist die Folge von ausreichend Wasser für alle Pflanzen und Tiere. Der Psalmist staunt den ganzen Psalm 104 entlang über alles, was durch Wasser wächst und gedeiht Vielfältiges Leben entsteht durch Wasser und Fruchtbarkeit. Der Psalmist kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus: Wie unglaublich genial erweckt Gott seine Schöpfung immer wieder zum bunten Leben in unüberbietbarer Vielfalt! – Für uns überraschend zu bedenken ist allerdings, dass auch schon der Psalmist vor über 2500 Jahren unter den Rahmenbedingungen der gefallenen Schöpfung z.B. mit Unwettern, Fluten und Dürren leben musste. Doch er ist dennoch in der Lage, das Gute wahrzunehmen. Welche konkreten Schritte helfen uns, eine ausgewogene Wahrnehmung einzuüben, damit wir nicht von all den negativen Nachrichten und der daraus entstehenden negativen Welt-Sicht übermannt werden?

Ist das Glas halbleer oder halbvoll? In allem gibt es auch Gutes zu entdecken. Ob wir das Gute übersehen, liegt einzig und allein an uns und unseren Wahrnehmungsfiltern, die wir meist unbewusst benutzen. Wir entscheiden selbst, ob wir nur selektiv negativ wahrnehmen!

Das Gute und das Schlechte wahrnehmen. Ja, es stimmt natürlich auch: Die Welt ist schlecht. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Die Welt ist auch gut. Auch in der gefallenen Schöpfung sind noch erhebliche Rest-Bestände an Gutem. Für das Gute danken und dankbar werden ist ein verheißungsvoller Weg, nicht alles schwarz zu sehen, denn „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts.“ (Jakobus 1, 17) Und als Gläubige dürfen wir das Schlechte immer wieder Gott anvertrauen und tun, was wir beitragen können, um Schlechtes zu überwinden oder abzumildern: „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5, 7)

Wir brauchen also weder „Schwarzseher“ noch „Verleugner“ sein. Wir können als Leute mit Gottvertrauen mit guten und mit schlechten Nachrichten angemessen umgehen lernen und Leute bleiben oder werden, dessen Herz und dessen Mund sehr wohl auch gute Nachrichten kennt und weitergibt:

 

„Denn wovon das Herz voll ist, davon redet auch der Mund.“ (Matthäus 12, 34, BasisBibel)

 

Steffen Kahl, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzgemeinde Bremen, 21. Juli 2024 (KW 30)