Geborgen sein und bleiben!?!
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquickt meine Seele. Er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finster‘n Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Psalm 23, 1-6 (LB2017)
Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!
Am Sonntag, den 5. Mai 2024 haben wir Gemeindediakonin Rita Vogel nach 32 Jahren und Kastellan Stefan Schmidt mit seiner Frau Christine nach 25 Jahren Dienst in der Kreuzgemeinde Bremen in den Ruhestand verabschiedet mit einem großen Fest-Gottesdienst mit anschließendem Mittagessen. Dabei haben wir Gott für sie gedankt und sie auch für ihre Zukunft im Ruhestand gesegnet. Viele Beiträge, Grußworte und Geschenke haben die langjährig gewachsene Verbundenheit zum Ausdruck gebracht. Rita Vogel bleibt uns in Bremen erhalten, Christine und Stefan Schmidt ziehen im Sommer nach Quedlinburg um in ihre alte Heimat.
Gemeinsam haben wir an diesem historischen Moment in der Gemeindegeschichte den Psalm 23 auf uns wirken lassen. Wirklich „behirtet“ leben können wir, wenn wir uns dem wahren Hirten anvertraut haben. Der hat gesagt: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. (Johannes 10, 11) Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. (Johannes 10, 27f.)
Schafe brauchen unbedingt einen Hirten, dass wusste der Schafhirte König David beim Dichten des Psalm 23 genauso wie Jesus etwa 1000 Jahre später und wie auch alle Menschen damals in Israel. Wir modernen, selbstbestimmt-autonomen Menschen wollen oft nicht mehr wahrhaben, dass wir tatsächlich „wie Schafe“ sind, dass wir viel grundlegender darauf angewiesen sind, dass wir Orientierung und Wegweisung für unsere Lebenszeit und unsere Ewigkeit brauchen. Auch die sich zuspitzenden gesellschaftlichen und globalen Herausforderungen und Bedrohungen lassen sich ohne Hirten nicht bewältigen. Wohl dem, der Jesus als den eigenen Hirten hat und wohl denen, die erkennen, dass auch sie eingeladen sind zu vertrauen und zu bekennen: „Der Herr ist mein Hirte!“
In diesem Grundvertrauen dürfen auch unsere neuen Ruheständler die vor ihnen liegende Wegstrecke ihres Lebens unter ihre Füße nehmen – wie wir alle immer wieder in den Psalm 23 einstimmen dürfen. Wir sind nicht „spirituell obdachlos“, nicht „verloren im All“, nicht „ohne Woher und Wohin“, und nicht ohne bleibendes Gegenüber. Ganz im Gegenteil: Wir sind gewollt und geliebt. Auch wenn es dunkle Täler im Leben gibt, bleiben wir in der Gegenwart des Guten Hirten. Wir dürfen seiner Fürsorge vertrauen. Wir sind und bleiben jetzt und ewig geborgen. In diesem Vertrauen bleiben wir miteinander und auch mit Rita Vogel und Christine und Stefan Schmidt verbunden – wie schön!
Steffen Kahl, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Kreuzgemeinde Bremen, 05. Mai 2024 (KW 19)
(Wir freuen uns schon auf die Einführung unserer neuen Gemeindediakonin Karin Baba am kommenden Sonntag, den 12. Mai 2024. – Lasst uns weiter beten, dass wir einen geeigneten Nachfolger als Kastellan der Kreuzgemeinde finden. Schon seit einiger Zeit laufen Bewerbungsgespräche.)