„Vergiss nicht zu atmen…“
Liebe Leserinnen und Leser dieses Wochenbriefes!
Im Angesicht der täglich auf uns einprasselnden Nachrichten und Informationen, kann einem manchmal der Atem stocken – seien es Unwetter, Kriege, politische Unsicherheiten, seien es Streiks, die unseren Alltag beeinträchtigen oder die globalen Konflikte – was mache ich damit? Keine Nachrichten mehr ansehen? Verdrängen: „NOCH ist es ja nicht so schlimm…“, mehr Schokolade essen? Schon Martin Luther hat in den Wirren seines Lebens und seiner Zeit immer wieder Psalm 46 gelesen, gesungen, meditiert. Psalm 46 gehörte zu seinen Lieblings-Psalmen – dieses Gebet inspirierte ihn auch zu seinem Lied: „Ein feste Burg ist unser Gott“. Der Psalm ist in drei Teile unterteilt, die immer wieder enden mit „Sela“. Das heißt so viel wie: Pause, denk darüber nach, Atempause.
Psalm 46, 2-4
Gott ist für uns eine starke Zuflucht. In höchster Not steht er uns bei. Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Fundamente der Erde schwanken und die Berge mitten im Meer wanken. Sollen die Wellen doch toben und schäumen und die Berge vor seiner Majestät beben! Sela.
Ja, schon der Psalm-Schreiber wusste etwas von Bedrohungen – er hilft uns, eine Entscheidung zu treffen: Sein Blick geht von den bedrohlichen Umständen auf den, der diese Welt geschaffen hat und immer noch in Seiner Hand hält!
Psalm 46, 5-8
Frisches Wasser strömt durch die Kanäle zur Freude der Menschen in Gottes Stadt. Dort hat der Höchste seine heilige Wohnung. Gott ist in ihrer Mitte, darum wird sie nicht wanken. Gott wird ihr helfen, wenn der Morgen anbricht! Völker toben, Königreiche wanken! Lässt Gott seine Donnerstimme erschallen, schwanken sogar die Fundamente der Erde: Der HERR der himmlischen Heere ist mit uns. Der Gott Jakobs ist für uns eine feste Burg. Sela.
Da, wo der lebendige Gott lebt, da ist Leben zu finden – frisches Wasser als ein Bild für Gottes Segen. Johannes der Seher greift dieses Bild im letzten Buch der Bibel auf: In Gottes neuer Stadt fließt der Fluss der Heilung. Alles, was uns heute noch erschüttert, wird nicht mehr sein (Offenbarung 21 & 22). Die neue Stadt hat offene Tore, weil es keine Bedrohung mehr geben wird.
Psalm 46, 9-12
Kommt und schaut die Taten des HERRN! Er versetzt die Erde in Furcht und Schrecken. Auf der ganzen Welt macht er den Kriegen ein Ende. Den Bogen zerbricht er, den Speer zerschlägt er und Streitwagen verbrennt er mit Feuer. Hört auf zu kämpfen und erkennt: Ich bin Gott! Ich stehe über den Völkern, ich stehe über der Welt. Der HERR der himmlischen Heere ist mit uns. Der Gott Jakobs ist für uns eine feste Burg. Sela.
Und wenn mir mal wieder der Atem stockt aufgrund hilflos machender Nachrichten, lädt mich der Psalm-Schreiber ein, meine Blickrichtung auf Gottes Macht zu richten: ER ist immer da, geht mit, geht durch, hält diese Erde in Seiner Hand – ob ich das im Moment sehe oder nicht. So atme ich durch und bete: „Jesus, ich vertraue Dir – egal, was kommt.“ – Herzliche Segenswünsche für die neue Woche!
Eure Ariane Kahl-Gaertner,
Gemeindereferentin
Evangelisch-Freikirchliche Kreuzgemeinde Bremen
- Januar 2024 – KW04